Die Put-Option dient dazu, dass ein Verkäufer das Recht erwirbt, einen gewünschten Vermögenswert zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt zu verkaufen. Da Anleger dadurch auch sehr hohe Gewinne erzielen können, wird der Handel mit Put-Optionen oder generell der Optionshandel immer beliebter.
Um Ihnen den Einstieg in Put-Optionen zu erleichtern, beantworten wir folgend die Fragen: “Was sind Put-Optionen?” und “Wie funktionieren Put-Optionen?”. Damit sollten Sie alle nötigen Informationen haben, um erste Erfahrungen zu machen!
Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Put-Optionen ermöglichen dem Verkäufer, einen Vermögenswert zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt zu verkaufen.
- Der Handel mit Put-Optionen wird immer beliebter, da er hohe Gewinne ermöglichen kann. Put-Optionen sind Kontrakte zwischen dem Verkäufer (Optionsschreiber) und dem Käufer (Optionsinhaber).
- Beim Verkauf einer Put-Option ist der Verkäufer zur Abnahme des Basiswerts verpflichtet und erhält eine Optionsprämie.
- Die Option kann entweder durch physische Lieferung des Basiswerts oder durch einen Barausgleich ausgeübt werden. Der Käufer einer Put-Option profitiert, wenn der Preis des Basiswerts unter den Ausübungspreis sinkt.
- Put-Optionen können als Long Put (Kauf) oder Short Put (Verkauf) gehandelt werden.
- Beim Long Put profitiert der Käufer von fallenden Kursen, während der Verkäufer (Stillhalter) beim Short Put von steigenden Kursen profitiert. Put-Optionen können zur Absicherung des Portfolios (Protective Puts) oder zur Gewinnerzielung genutzt werden.
- Der Handel mit Put-Optionen erfordert Erfahrung, Wissen über Risikomanagement und Verständnis für den Zeitwert der Option.
- Put-Optionen können lukrative Geschäfte für erfahrene Trader darstellen, sind jedoch nicht für Anfänger geeignet.
Das erwartet Dich in diesem Artikel
Definition: Was sind Put-Optionen?
Grundsätzlich handelt es sich bei einer Put-Option um das Recht des Verkäufers, einen bestimmten Vermögenswert, auch Basiswert genannt, zu einem festgelegten Zeitpunkt und einem bestimmten Preis zu verkaufen. Der Käufer muss hierbei keine bestimmte Aktion vornehmen, damit der Verkauf stattfindet. Dabei handelt es sich im Grunde um einen Kontrakt zwischen dem Optionsschreiber, also dem Verkäufer und dem Optionsinhaber, also dem Käufer.
Genereller Ablauf
Wird eine Verkaufsoption verkauft, so ist der Verkäufer zur Abnahme des jeweiligen Basiswertes verpflichtet, daher wird er auch als Stillhalter bezeichnet. Er erhält vom Käufer eine Optionsprämie. Der Käufer einer Verkaufsoption hingegen wird gemeinhin als Inhaber bezeichnet. Für ihn ergibt es nur Sinn, sein Recht auszuüben, wenn der Preis des Basiswertes unter den Ausübungspreis sinkt.
Wird die Option ausgeübt, so kann dies entweder durch die Lieferung des Basiswertes, dies kann auch als physische Lieferung bezeichnet werden oder durch einen Barausgleich erfolgen. In der Praxis wird die Ausübung über den Barausgleich grundsätzlich bevorzugt. Der Barausgleich erfolgt durch die Bezahlung der Differenz zwischen Ausübungspreis und festgelegten Preis an den Optionskäufer.
Die vorzeitige Ausübung ist natürlich auch möglich, jedoch wird dies nicht empfohlen. Optionen haben immer eine bestimmte Laufzeit, die Laufzeit bezeichnet man auch als Zeitwert. Je früher man eine Option ausübt, desto höher ist der Verlust des Zeitwerts. Da bei der Ausübung der Anleger nur den inneren Wert bekommt, werden beim Verkauf hingegen der innere Wert und der Zeitwert dem Anleger zum Vorteil.
Im echten Handel kann es natürlich dennoch dazu kommen, dass eine Ausübung sinnvoll ist. Es könnte beispielsweise dazu kommen, dass am Markt gar kein Preis mehr für die Option angeboten wird.
Der Käufer einer Put-Option kann im Vergleich zu einer Call-Option keinen unlimitierten Gewinn erzielen. Der Gewinn ist beschränkt, und zwar auf den Ausübungswert abzüglich der Optionsprämie. Dies ist dann einschlägig, wenn der Basiswert den Wert null erreicht. Für den Verkäufer ist der höchstmögliche Gewinn die Prämie, der höchstmögliche Verlust hingegen ist der Ausübung Wert abzüglich der Optionsprämie, die er erhalten hat.
Wie funktionieren Put-Optionen?
Put-Optionen können sowohl als Long Put oder Short Put gehandelt werden. Folgend zeigen wir die Unterschiede auf.
Long Put
Wird eine Put-Option long gehandelt, so profitiert sie von fallenden Kursen. Bei einem Long Put, also dem Kauf einer Verkaufsposition, bekommt der Käufer das Recht, den Vermögenswert zu dem zuvor festgelegten Preis, also dem Strike, zu verkaufen. Dabei kann er von einem fallenden Kurs profitieren und gleichzeitig seine Verlustrisiken begrenzen. Der Anleger muss jedoch eine Optionsprämie bezahlen.
Entscheidet man sich für den Kauf eines Puts, so wird zuerst die Put-Option auf einen bestimmten Basiswert erworben, parallel dazu muss der Strike festgelegt werden. Je nach Handelsstrategie des Anlegers wird er sich nach einer Option im Geld, am Geld oder aus dem Geld entscheiden.
Eine Option im Geld besitzt in der Regel inneren Wert und ist daher für den Eigentümer von Vorteil. Eine Put-Option, die am Geld liegt, ist eine Option, bei der der Ausübungspreis und der derzeitige Kurs des Basiswertes übereinstimmen. Eine Option aus dem Geld besitzt einen inneren Wert von Null.
Short Put
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Put-Option zu verkaufen. Möchte der Anleger also von steigenden Kursen profitieren, so wird er einen Short Put wählen. Der Verkäufer, also der Stillhalter, profitiert durch seine Vergütung mit der Optionsprämie. Als Gegenleistung für die Optionsprämie wird der Verkäufer dazu verpflichtet, den gewünschten Vermögenswert zu dem festgelegten Termin und Preis zu kaufen, wenn der Käufer der jeweiligen Option dies so vorsieht.
Beim Verkauf eines Puts wird zum einen die Put-Option verkauft, zum anderen muss wieder ein Strike gewählt werden. Je nach der bevorzugten Strategie des Anlegers wird er einen Strike wählen, der unterhalb des aktuellen Kurswertes liegt oder aus dem Geld ist. Auch wenn der Verlust grundsätzlich ein Vielfaches des Optionswertes ausmachen kann, ist er dennoch begrenzt, da es nicht möglich ist, dass der Basiswert unter Null sinkt. Der maximale Gewinn hingegen ist auch beschränkt, da er nicht höher als die Optionsprämie sein kann.
Vor- und Nachteile von Put-Optionen
Die Vorteile von Put-Optionen sind weitreichend. Beim Kauf eines Puts geht der Anleger eher von einem sinkenden Kurs aus, den er mithilfe eines Long Puts ausnutzen möchte. Durch den Kauf der jeweiligen Option wird er dazu berechtigt, den Basiswert zu einem festgelegten Kurs zu verkaufen. Dadurch kann der Trader von einem sinkenden Kurs profitieren und Gewinne erzielen, die umso höher sind, je mehr der Kurs gesunken ist. Das Risiko wird dabei automatisch auf die Höhe der Prämie begrenzt.
Aber Put-Optionen können auch dazu dienen, das eigene Depot zu sichern. Die sogenannten Protective Puts werden auf Vermögenswerte erworben, die der Anleger selbst besitzt. Wenn der Kurs in weiterer Folge sinkt, so sinkt zwar der Wert des Depots des Anlegers, aber der Put gewinnt indessen an Wert. Dadurch kann der Anleger eine Kursbewegung ausgleichen.
Bei einem Verkauf eines Puts geht der Verkäufer von einem steigenden Kurs aus. Für den Anleger kann es hier von Vorteil sein, dass er die Option nicht ausübt. Der Verkäufer hingegen behält die Prämie. Auch hier ist das Risiko relativ überschaubar.
Nicht unbedingt für Anfänger geeignet
Nichtsdestoweniger handelt es sich auch bei Put-Optionen um eine sehr komplexe Materie. Generell ist der Optionshandel nicht für Anfänger geeignet. Um nachhaltig mit Optionen zu handeln, benötigt es ein relativ gutes Vorwissen und ein fundiertes Risikomanagement. Außerdem sind Optionen zeitempfindlich. Zusätzlich zu dem inneren Wert einer Option sollte der Zeitwert bedacht werden.
Gerade Anleger mit wenig Erfahrung können die Relevanz des Zeitwertes noch nicht ausreichend einschätzen. Des Weiteren sind die Basiswerte meistens im Bündel zu erwerben. Daher kann es passieren, dass ein Anleger den gewünschten Basiswert gar nicht separat erwerben kann. Vor allem bei den Protective Puts kann dies ein Hindernis darstellen, da nicht das gesamte Depot des Anlegers geschützt werden kann.
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Fazit – gutes Absicherungsinstrument gegen fallende Kurse
Mithilfe einer Put-Option ist es dem Anleger möglich, einen bestimmten Vermögenswert zu einem festgelegten Preis und zu einem festgelegten Zeitpunkt zu verkaufen. Dabei können zusätzlich noch Gewinne erwirtschaftet werden oder das eigene Depot mit einem Protective Put abgesichert werden.
Auch wenn der Optionenhandel viele Vorteile mit sich bringt, sollte er nicht zu sehr auf die leichte Schulter genommen werden. Natürlich ist die Risikobegrenzung beim Kauf einer Put-Option recht attraktiv, aber dennoch ist der Handel mit Optionen sehr komplex und dadurch für Anfänger nicht geeignet. Dennoch können Put-Optionen lukrative Geschäfte für erfahrene Trader darstellen!
FAQ – Meistgestellte Fragen zur Put-Option
Was ist eine Put-Option?
Eine Put-Option beschreibt im Grunde das Recht eines Verkäufers, einen festgelegten Vermögenswert, der umgangssprachlich auch Basiswert genannt wird, zu einem bestimmten Zeitpunkt und festgelegten Preis zu verkaufen. Damit der Verkauf dann stattfindet, muss in diesem Fall der Käufer keine bestimmte Aktion vornehmen. Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass eine Put-Option eigentlich ein Kontrakt zwischen einem Optionsinhaber, also dem Käufer, und einem Optionsschreiber, also dem Verkäufer, ist. Es ist auch möglich, eine Verkaufsoption zu verkaufen. Passiert dies, ist der Verkäufer zur Abnahme des jeweiligen Basiswertes verpflichtet, wodurch er auch als Stillhalter bezeichnet wird. Vom Verkäufer erhält er dann eine Optionsprämie. Die Put-Optionen sind eine der zwei grundlegenden Varianten im Optionshandel.
Wie funktioniert eine Put-Option?
Eine Put-Option kann sowohl long als auch short gehandelt werden. Wird sie vom Anleger long gehandelt, so profitiert man in der Regel von fallenden Kursen. Wählt man jedoch short handelt, so setzt man auf steigende Kurse. Wird ein Long Put gesetzt, also eine Verkaufsposition erworben, so kommt dem Käufer das Recht zu, den bestimmten Vermögenswert zu dem festgelegten Preis, auch Strike genannt, zu verkaufen. Er kann dabei nicht nur von einem fallenden Kurs profitieren, sondern auch sein Verlustrisiko begrenzen. Hierbei muss der Anleger jedoch eine Optionsprämie leisten. Wenn er sich für den Kauf eines Puts entscheidet, so erwirbt er die Put-Option auf einen bestimmten Basiswert und parallel dazu wird der Strike festgelegt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Put-Option zu verkaufen. Dabei wird ein Short Put gesetzt. Der Verkäufer, also der Stillhalter, profitiert durch seine Vergütung mit der Optionsprämie.
Was sind die Vorteile einer Put-Option?
Es gibt viele Vorteile von Put-Optionen. Der Bedeutendste ist allerdings der Flexibilität. Wenn ein Put gekauft wird, geht der Anleger eher von einem sinkenden Kurs aus, den er mithilfe eines Long Puts ausnutzen möchte. Durch den Kauf der jeweiligen Option erwirbt er auch das Recht, den jeweiligen Basiswert zu einem festgelegten Kurs zu verkaufen. Dadurch kann der Trader von einem sinkenden Kurs profitieren und Gewinne erzielen. Diese erhöht sich, je weiter der Kurs sinkt. Das Risiko wird dabei automatisch auf die Höhe der Prämie begrenzt. Put-Optionen können aber auch genutzt werden, um das eigene Depot zu sichern. Hierbei kommen Protective Puts ins Spiel. Sollte der Kurs sinken, so sinkt zwar der Wert des Depots des Anlegers, aber der Put gewinnt indessen an Wert.
Was sind die Nachteile einer Put-Option?
Der Optionshandel ist generell nicht für Anfänger geeignet. Damit man beim Handel mit Optionen Erfolge hat, benötigt es ein relativ gutes Vorwissen und ein Gefühl für Risikomanagement. Zusätzlich zu dem inneren Wert einer Option gibt es auch den Zeitwert, welcher sich für viele Anleger als eher komplex herausstellt. Außerdem können die Basiswerte meistens nur in Bündeln erworben werden. Put-Optionen und generell das Handeln mit Optionen kann also als komplexe Materie betrachtet werden, welche sich nicht für jeden eignet.